Archiv der Kategorie: Berichte

Zurück auf dem Glücksweg

Kirstin und Christine setzten sich schon seit Jahren für “Schulfach Glück” und Glück im Allgemeinen ein. Sie leisten da Wunderbares. Ein schönes Beispiel dafür ist der lesenswerte Artikel der Kieler Nachrichten mit Tipps für den Umgang mit schwierigen Zeiten.

Bild: Kieler Nachrichten/Dersau/Plön

https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Kiel-Tipps-von-zwei-Profis-Glueck-in-Corona-Zeiten

Olympische Helden

Ich hatte vor Kurzem die Ehre, mit Führungskräften des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und erfolgreichen Leistungssportlern über das „Glück“ zu sprechen. Die interessanten Gespräche im Vorfeld und meine Key Note Speech am Abschluss der dreitägigen Konferenz waren sehr spannende Erfahrungen. Was hat Leistung mit Glück zu tun? Welche Herausforderungen stellen sich den Führungskräften und wie können sie bewältigt werden? Was können wir aus dem Leistungssport lernen?

Olympia steht zum einen für gemeinsamen Frieden, Sportlichkeit, wird aber auch oft kritisch diskutiert (Stichworte Doping, Zusammenbrüche, Korruption usw.) Bei Wettkämpfen werden außergewöhnliche Leistungen erbracht. Wenn man an „Leistung“ denkt, denken viele an Druck, überzogene Leistungsgesellschaft usw. Da stellt sich die Frage, ob sich Glück und Leistung oder Glück und Olympia vereinbaren lassen – und zwar nicht nur für die Medaillengewinner*innen.

Die kurze Antwort: Mein Motto lautet „Gemeinsam sinnvolle Ziele erreichen und dabei Spaß haben“. Daraus ergibt sich, dass Leistung alleine noch nicht glücklich macht. Zusätzlich braucht es die Verbindung mit Werten und intrinsische Motivation, die Spaß bringt. Wenn dann noch Gemeinsamkeit dazu kommt, ist das Glück perfekt ?

Sport in moderater Form bzw. körperliche Bewegung ist in allen umfassenden Glückstrainings enthalten. Bewegung fördert Gesundheit, Denkvermögen und Glücksgefühle. Leistungssport ist dann glücksförderlich, wenn es den eigenen Werten entspricht, Spaß macht und die Herausforderungen bewältigbar bleiben. Das war scheinbar bei allen, mit denen ich gesprochen habe, der Fall. (Allerdings werden depressive Sportler mit mir wohl eh nicht über Glück reden wollen ?)

Meine Gespräche mit z.B. Lisa Unruh (Medaillengewinnerin Bogenschießen) und Finn Lemke (Bundesligaspieler Handball) haben mehr als deutlich gemacht, dass „Gemeinsam sinnvolle Ziele erreichen und dabei Spaß haben“ wirkungsvoll zu Spitzenleistung beiträgt.

Wir können von Leistungssportler*innen viel lernen. Oder besser gesagt, sie bestätigen uns ganz handfest, wie wichtig es ist, die Gemeinschaft zu fördern, sich kleine erreichbare Ziele zu setzen, Spaß an dem zu haben, was man macht, durchzuhalten, wenn es mal schwer wird, die große Vision vor Augen zu haben. Ihre Erfahrungen haben mich bereichert, bestätigt und motiviert.

Und auch die Führungskräfte in den Sportorganisationen auf Bundes- und Landesebene geben jeden Tag ihr bestes, um Sportler*innen Olympischer und Nicht-Olympischer Sportarten bei Olympischen Spielen, Worldgames und anderen Multisportevents zu unterstützen. Sie investieren sehr viel Energie, Zeit und Geld, um Sportarten und Sportler*innen weiter zu bringen.

Daher sind diese Führungskräfte und Sportler*innen wie Lisa Unruh oder Finn Lemke
für mich Glücks-Helden ?

Danke an das Organisationsteam mit Evelyn Spoida, Christian Witusch und Lars Paetzold für ihren wunderbaren Einsatz, danke an die vielen positiven Rückmeldung der Führungskräfte zum Thema Glück und die Ideen, wie man das für Ihre Arbeit weiter ausbauen kann.

Mut-Tour 2019

Depression und Glück – Geht das zusammen?

Ja, das kann funktionieren. Auf alle Fälle bei der alljährlich stattfindenden Mut-Tour. (https://www.mut-tour.de/)

Die Mut-Tour ist ein Projekt das es seit 2012 gibt. Ziel des Projektes ist es, dass Thema Depression mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen und, wie der Name schon sagt, Mut zu machen. Immer noch gibt es viele Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht offen mit ihrer Erkrankung umgehen können, sei es am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld.

Ich war selbst an einer Depression erkrankt und fing an, nachdem es mir wieder besser ging, Informationen über diese Erkrankung zu sammeln. Bei meinen Recherchen stieß ich auf die Mut-Tour. Mein Herz machte einen Freudensprung. Das war genau das was ich brauchte. Einerseits mich für Betroffene einzusetzen, andererseits gemeinsam mit anderen in der Natur zu radeln.

Es finden jährlich im Sommer Tandem-Etappen und Wander-Etappen durch ganz Deutschland statt. Die Touren sind so organisiert, dass es in den Orten, in denen man vorbeikommt, Interviews mit der Lokalpresse gibt, Öffentlichkeitsarbeit und Mitfahraktionen stattfinden.

Da ich gerne Fahrrad fahre, wollte ich unbedingt an einer Tandem-Etappe teilnehmen. Eine Etappe geht über 7 Tage. 6 Leute fahren mit 3 Tandems z.B. von Bonn nach Osnabrück.

Erste Herausforderung war das Aufsteigen und fahren mit dem Tandem. Alles muss absolut synchron sein, sonst funktioniert es nicht. Nach einigen Versuchen hatte es dann geklappt und die Fahrt ging los. Ich hinten als Co/Pilotin. Schnell wurde mir klar, dass ich hinten nichts machen konnte bzw. brauchte, außer mittreten. Also genoss ich die Aussicht. Bis zur ersten Kreuzung. Damit wir nicht immer Auf- und Absteigen müssen fuhr mein Pilot langsam an die Kreuzung heran. Die Straße kam immer näher und es blieb rot. Ich bat ihn doch anzuhalten, aber wir rollten und rollten. Langsam wurde ich nervös bis ich dann rief:,, Halt doch bitte an!” Kaum waren wir vom Rad wurde es grün. War ja klar. Bis wir es geschafft hatten wieder aufzusteigen war schon wieder rot. Wir sind aber heil über die Kreuzung gekommen. Uns beiden ist klar geworden worauf es beim Tandem fahren ankommt. Der Copilot, also ich, sollte vertrauen können, während der Pilot die Verantwortung trägt. Beide sollten aber kompromissbereit sein und gleichberechtigt.

Also stellten wir Regeln auf für unsere gemeinsame Fahrt. Es gab immer wieder Situationen in denen wir uns nicht einig waren. Mein Pilot schlug vor eine Vertrauensübung zu machen. Jedes Mal wenn es brenzlig wurde rief er „Augen zu!“ Das fiel mir schwer. Irgendwann habe ich mich mal drauf eingelassen. Es war eine tolle Erfahrung, auch wenn mir dabei etwas mulmig war. Unsere Aktion sorgte jedenfalls bei den Anderen für viel Vergnügen. Das Gelächter war groß wenn der Ruf „Augen zu!“ durch den Wald schallte.

Es gab aber auch viele ernste und tiefgründige Gespräche, in denen jeder von seinen Erfahrungen mit der Depression erzählte. Immer wieder wurde mir klar, dass der steigende Druck in unserer Leistungsgesellschaft mit verantwortlich ist, dass immer mehr Menschen betroffen sind. Sogar schon Kinder und Jugendliche. Aber so eine Depression kann durchaus eine positive Seite haben. Sie sagt uns STOP. Bis hierhin und nicht weiter. Alle mit denen ich gesprochen habe, haben das so empfunden. Sie haben in Therapien gelernt achtsamer zu sein im Umgang mit sich selbst. Wie wichtig Selbstfürsorge ist und wie wichtig es ist einen Sinn zu sehen, in dem was man tut.

Auf der Tour haben wir mit vielen tollen Menschen gesprochen. Einige haben einen starken Eindruck bei mir hinterlassen. Ganz besonders eine Frau. Sie erzählte uns, dass sie an Morbus Crohn leidet.

Als sie 18 war, wurde ihr gesagt, dass sie keine hohe Lebenserwartung hat und dass sie auch keine Kinder bekommen kann. Lachend und glücklich stand sie vor uns und sagte: „Ich lebe immer noch und ich habe zwei gesunde, erwachsene Kinder”.  Durch ihre positive Einstellung und die Liebe und Unterstützung ihrer Familie hat sie gelernt mit ihrer Erkrankung umzugehen. Sie lässt sich jedenfalls nicht so schnell unterkriegen. Und dass strahlte sie auch aus. Wirklich eine tolle beeindruckende Frau.

Ihre Geschichte zeigte mir wieder einmal wie wichtig die fünf Säulen der positiven Psychologie (siehe PERMA Modell) für ein gelingendes Leben sind. 

Auf der Heimfahrt saß ich dann völlig beseelt im Zug und dachte über alles nach. Ich konnte viele Parallelen sehen zu dem was ich im Glückskurs gelernt habe. Und das Motto, gemeinsam sinnvolle Ziele erreichen und dabei Spaß haben, trifft hier absolut zu.

Einen ausführlicheren Artikel findest du hier.

Eure Lydia Bauer

Vom “Schulfach Glück” zu eigenen GlücksProgrammen

Ende 2017 folgte ich meinem Bauchgefühl und meldete mich zur Jahresweiterbildung ‘Schulfach Glück’ an. Bereits während der 12monatigen gemeinsamen Zeit mit all den Mitwirkenden war mir klar, dass die vielschichtigen Auseinandersetzungen mit den Inhalten noch positive Nachwirkungen haben werden. 

Es ging um viel mehr als ‘nur’ eine Methode zu erlernen.  Für mich wurde es zu meiner Abenteuerreise- noch näher zu mir selbst. Eine Reise ist mir bis heute in Erinnerung geblieben: Träume werden wahr. Herzenswunsch realisieren. Bei mir zeigte sich ganz deutlich, dass ich Menschen in der Natur dabei begleiten möchte ihr Herz wieder zu öffnen, sich ihre Gefühle zu erlauben und ihrer Intuition glauben zu schenken.

Und was soll ich sagen: Jetzt ist es in der Realität soweit. Aus dem träumen wurde ‘DeineNaturLeben’. Aus der Methode wuchs meine Haltung. Ich erlaube mir jetzt mein Glück. Somit kommen bald Kinder zu dem Glück einer Naturspielgruppe und Frauen in den Genuss von ‘WalkAndTalk’.

Tiefe Dankbarkeit gilt Dominik und Ursula, die uns Glücksforscher dabei bestärkt haben, auch den Elefanten in uns handeln zu lassen.

Was das jetzt wieder ist? Finde es heraus- bei deiner ganz persönlichen Abenteuerreise während der Weiterbildung ‘Schulfach Glück’. 
 
Glücksgrüße, Deborah Swiatek 

Das Glück verbreitet sich

Als Seminarleiter möchte ich etwas bewirken. Sicherlich ist es schön, Seminare zu gestalten, die den Teilnehmer*innen Freude machen. Die Evaluationen sind fast immer ausgezeichnet. Allerdings möchte ich auch nachhaltige Effekte erzielen.

Da machten mich die Ergebnisse meiner Umfrage aller ehemaliger Teilnehmer*innen meiner Kurse “Schulfach Glück” glücklich. Zusammenfassend kam folgendes heraus:

  • 99,2 % der Befragten setzen Glücksübungen um oder habe es getan.
  • Die Teilnehmer*innen nehmen aus den Kursen nicht nur beruflich, sondern auch privat sehr viel mit.
  • Die Anwendungsformen sind vielfältig – als Unterrichtsfach, Wahlpflicht, AG, Workshop, Projekttage, Coaching usw.
  • Die Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig – vor allem Schule aber auch Unternehmen, Kirchengemeinden, Behörden oder Yogaunterricht
  • Die Zielgruppen reichen von 6jährigen bis Senioren. Der Schwerpunkt liegt zwischen 11 und 50 Jahren.

Es ist wundervoll, in den Teilnehmer-Kommentaren zu lesen, dass die Beschäftigung mit “Glück” teilweise ein wichtiger Bestandteil des Lebens geworden ist.

Da bekomme auch ich das Gefühl, gemeinsam mit anderen sinnvolle Ziele zu erreichen 🙂
Glückliche Grüße
Dein GlücksStifter Dominik

Glücklich wie ein Finne

Die Finnen sich immer ganz oben in Glücks-Ratings zu finden. 2019 habe sie es im World Happiness Report mal wieder an die erste Stelle gebracht. Die finnische Regierung nutzt das auf der Website visitfinland.com für eine nette Aktion. Zwar nicht wissenschaftlich, aber doch schön, sich darüber inspirieren zu lassen. Hier die sechs „Glücklichmacher“ mit meinen Ergänzungen ?

6 Schritte, so glücklich wie ein Finne zu sein:

  1. In der Sauna schwitzen
    Saunen gehören zu Finnland. Eine gute Gelegenheit, etwas für die eigene Gesundheit und mit anderen zusammen zu unternehmen. Wie findest du Sauna? Die nächsten Wochen mal wieder machen?
     
  2. Im Wald spazieren gehen
    Natur verbindet und beruhigt. Sinngemäß von der Website: Im magischen Wald flüstert das Laub wie beruhigende Musik. Wann genießt du als nächstes die Natur?
     
  3. Schwimm in einem Eisloch
    Naja, vielleicht nicht für jeden ein Glücksgefühl – aber sicherlich ein Weg, sich lebendig und stark zu fühlen ? Welche ungewöhnlichen Erlebnisse strebst du an?
     
  4. Pflücke Beeren
    „Beerenpflücken ist für Finnen wie eine Art Therapie“ Was sammelst du?
     
  5. Genieße das Nordlicht
    Finnland ist das Land der Gegensätze und Extreme – mit 24 Stunden-Tagen und -Nächten. Das Nordlicht ist sicher ein außerordentlicher Sinnesrausch. Die Welt sieht dann ganz anders aus. Welche ungewöhnlichen Dinge möchtest du sehen?
     
  6. Raum und Zeit genießen
    Gerade wer viel zu tun hat, braucht auch mal Weite und Ruhe – zum Träumen, Erholen, Kraft tanken, Verarbeiten, Ideen entwickeln. Welchen Raum nimmst du dir?

Wünsche dir heute und die nächsten Tage viele Glücksmomente ?

Einblick in das Glück

Lydia hat aus ihren Erfahrungen in der Weiterbildung “Schulfach Glück” einen kleinen schönen Film gezaubert. Den Song dazu hat sie selbst komponiert und zusammen mit ihrem Gitarrenlehrer eingespielt. Tolles Engagement. Das Glück verbreitet sich 🙂

Video zu Erlebnissen in der Weiterbildung “Schulfach Glück”. Danke, Lydia. Das Ansehen bringt rüber, was dich daran glücklich gemacht hat.

Kann man Glück lernen?
Ein Erfahrungsbericht von Lydia über die Weiterbildung 2017/2018

Ja, man kann. Das weiß ich jetzt, so wie die meisten Teilnehmer/innen am Kurs „Schulfach Glück”. Anfangs konnte ich mir auch kaum vorstellen, dass das geht. Ich dachte immer, Glück hat man oder eben nicht.

Wir hatten alle von Anfang an viel Spaß am Glückskurs. Durch viele tolle Methoden lernten wir uns schnell kennen und fassten Vertrauen. Auch die Vorträge über das Glück waren sehr interessant und aufschlussreich.

Ich ging immer sehr beseelt nach Hause, doch der Alltag holte mich schnell wieder ein und alles war wie immer. Ich machte es mir wieder in meinem sicheren Hafen gemütlich bis zum nächsten Glückswochenende. Im Laufe des Kurses veränderte sich dies nach und nach. Die Zusammenhänge wurden mir immer klarer. Durch viele Methoden bin ich mir meiner Stärken mehr und mehr bewusst geworden.

Besonders beeindruckend waren für mich, die Module Herzenswunsch finden, glückliche Entscheidungen treffen und Zielverwirklichung. Hier haben wir auch Methoden kennengelernt Fähigkeiten zu trainieren, die man braucht um seine Ziele zu erreichen. Für mich waren das, in erster Linie, Offenheit und Mut.

Ganz bewusst habe ich diese Fähigkeiten trainiert. Im Kurs hatte ich viele Gelegenheiten dazu. Durch das positive Feedback der beiden Dozenten Ursula und Dominik und meiner Mitstreiter/innen bekam ich immer mehr Selbstvertrauen und nach und nach veränderte ich mich. Heute bin ich nicht mehr so ruhig und zurückhaltend wie ich mal war. Ich gehe jetzt offen auf die Menschen zu und tue die Dinge die mir am Herzen liegen.

Dabei höre ich mehr auf meine eigene innere Stimme und lasse mich von den Stimmen der Anderen nicht mehr so leicht ablenken. Ich habe gelernt meine Ziele weiterzuverfolgen, auch wenn mal etwas schief geht. Seitdem hat sich viel in meinem Leben zum Positiven verändert. Ich bin offen, voller Freude und neugierig auf Neues. Ich kann nur jedem empfehlen der sich weiterentwickeln möchte, ob beruflich oder privat, am Kurs „Schulfach Glück’’ teilzunehmen.

Es lohnt sich.

Fünf Wochen Glück

GLÜCKS*FABRIK

Die Dipl. Erziehungs- und Familienberaterin Ingrid Ellensohn und die Geschäftsführerin vom W*ORT Gabi Hampson besuchten von November 2017 bis Mai 2018 die Weiterbildung „Schulfach GLück“, die von Dominik Dallwitz-Wegner und den Sinnstiftern in Wien veranstaltet wurde. Begeistert kamen sie jedes Mal aus der „Glücksschule“ zurück und brannten dafür, das Glück nach Vorarlberg, nach Lustenau zu bringen.  Sie durften im Jänner 2018 die Idee vom Schulfach Glück dem Lehrerkollegium der VS Rotkreuz vorstellen. Das Interesse war so groß, dass von 11 KlassenlehrerInnen 7 an diesem Projekt teilnehmen wollten.

Die zwei neuen Glückstrainerinnen haben ein Konzept ausgearbeitet, um die Glücksstunden auch tatsächlich in 7 Klassen parallel durchführen zu können. Das Konzept ist so aufgebaut, dass die KlassenlehrerInnen dem Unterricht beiwohnen und so gemeinsam mit den Kindern Methoden lernen, die dann im Schulalltag verwendet werden können. Der Glücksunterricht an der VS Rotkreuz begann Anfang Mai.

Die Glückstrainerinnen Ingrid Ellensohn und Gabi Hampson

Viele Details und weiterführende Informationen zum Projekt findest du hier.

Glückliche Grüße
Dominik

Umgang mit negativen Gefühlen – Mein Weg aus der Krise

Ich bin Erzieherin in einer stationären Kriseneinrichtung und betreue dort Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren. Die Kinder sind meist schwer traumatisiert und verhaltensauffällig. Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spaß, bringt mich aber auch manchmal an meine Grenzen. Um neue Impulse zu bekommen und mich persönlich weiterzuentwickeln habe ich  an der Weiterbildung ,,Schulfach Glück“ teilgenommen. Kurz vor Ende des Kurses bin ich in eine tiefe Krise gerutscht, die sich zu einer Depression entwickelte. Die Ursache lag z. T. an den schwierigen Arbeitsbedingungen, in denen ich mich häufig überfordert fühlte. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Ich dachte, ,,Ich weiß doch jetzt wie das geht mit dem Glück, ich habe es doch gelernt”.

Mit der Zeit hatte ich nur noch Angst und Schuldgefühle, so dass ich nichts mehr auf die Reihe bekam. Ansonsten fühlte ich gar nichts mehr. Ich war vollkommen handlungs- und entscheidungsunfähig. Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl waren verschwunden. Erschwerend kam noch hinzu, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Den Kurs konnte ich nicht beenden. Auch alle anderen Dinge, die mir bis dahin viel Freude bereitet hatten, wie Sport,  Gitarre spielen oder in der Natur sein, machten mir keinen Spaß. Ich hatte keine Lebensfreude und keine Zuversicht mehr. Mir kam alles sinnlos vor.
Zu allem Anderen machte ich mir auch noch ständig Gedanken, dass ich mich bei meinen Kollegen/innen überhaupt nicht mehr blicken lassen brauche. Auch wenn sie mir versicherten, dass sie Verständnis für meine Situation haben, dachte ich, ,,Sie sind sicher sehr wütend auf mich, weil ich solange ausfalle”. Kurz und gut, in meinem Kopf waren nur noch negative Gedanken. Ich konnte das schwer akzeptieren. Ich war doch immer ein so zufriedener, positiver Mensch.

Meine Familie und meine Freunde versuchten für mich da zu sein und mir zu helfen. Obwohl ich während dieser Zeit nicht gerade nett zu ihnen war und niemanden sehen wollte. Sie gaben aber nicht auf, bedrängten mich immer wieder mir ärztliche Hilfe zu suchen.
Nach einer langen Odyssee hatte ich endlich einen guten Arzt und einen guten Therapeuten gefunden. Diese erklärten mir, dass Depression eine Krankheit ist, bei der bestimmte Botenstoffe im Gehirn nicht mehr ausgeschüttet werden und dass ich dafür für nichts kann.

Die Ängste und die Gefühllosigkeit sind typische Symptome dieser Erkrankung. Damit ich erstmal aus dem ganz tiefen Loch herauskam und wieder schlafen konnte wurde ich medikamentös eingestellt. Arzt und Therapeut machten mir aber auch klar, dass ich selbst etwas tun muss, um die Depression zu überwinden. Das leuchtete mir ja auch ein, aber irgendwie ging gar nichts mehr.

 

Um es mit der Metapher vom Reiter und Elefanten auszudrücken, der Reiter wollte los, der Elefant blieb liegen und war nicht zu bewegen aufzustehen. Durch das, was ich im Glückskurs gelernt hatte, wusste ich, dass jetzt der Reiter gefordert war, den Elefanten zu überzeugen, endlich wieder in die Gänge zu kommen. Also setzte ich mir ein smartes Ziel. Morgen gehe ich ins Fitnessstudio. Der Reiter packte die Sporttasche. Aber der Elefant dachte ,,nö” und wir legten uns wieder hin.

Doch der Reiter gab nicht auf. Irgendwann ließ sich der Elefant überzeugen. Wir könnten es ja mal versuchen, probehalber. Danach stellten wir fest, dass es uns irgendwie besser ging. Okay, dann können wir ja nochmal gehen. Nach und nach ging es immer leichter und fing sogar an, wieder Spaß zu machen.

 

Die Produktion der Botenstoffe in meinem Gehirn wurde wieder angekurbelt.
Jetzt ging es langsam aber stetig aufwärts. Eines Abends nahm ich meine Gitarre wieder zur Hand und merkte, dass ich nichts verlernt hatte. Alles war noch da. Das gab mir erneuten Auftrieb und ich ging, das Erste Mal seit langer Zeit, wieder zum Gitarrenunterricht. Dann setzte ich mir jeden Tag neue kleine Ziele. Und wenn diese Ziele doch noch zu groß waren, machte ich sie kleiner, sodass ich sie erreichen konnte. Mit der Zeit gewann ich meine Kraft und mein Selbstvertrauen wieder zurück. Das Schönste war, dass meine Gefühle wiederkamen, ich wieder Gänsehaut bekam, wenn ich Musik hörte, dass ich wieder Liebe und Mitgefühl empfand. Elefant und Reiter waren wieder im Einklang.

Durch die Krankheit habe ich nochmal eine andere Sicht auf die Dinge bekommen. Es gelingt mir heute besser im Hier und Jetzt zu leben und dankbar für die Dinge zu sein, die ich bereits erreicht habe. Hierbei hat mir auch all das sehr geholfen was ich im ,,Glückskurs” gelernt und erfahren habe. So z. B. ist mir noch einmal richtig bewusst geworden, wie wichtig positive Gefühle, Engagement, soziale Beziehungen und sinnvolle Ziele für ein glückliches und erfülltes Leben sind ( siehe PERMA Modell ).

Den Kurs konnte ich mittlerweile erfolgreich beenden. Ich bin jetzt zertifizierte ,,Glückslehrerin”.

Nachdem ich wieder vollkommen gesund war sind viele wunderbare Dinge passiert. U.a. hatte ich mir geschworen, wenn ich die Krise überwunden habe, will ich bewusster leben und meine Ziele hartnäckiger verfolgen.  Eins ist mir besonders klar geworden: Ich habe schon oft in meinem Leben tolle Menschen getroffen, zu denen ich Kontakt halten wollte. Leider ist mir das nie gelungen. Ein Ziel war es also dieses zu ändern. Im ,,Glückskurs” habe ich viele interessante Menschen  kennengelernt, zu denen ich nun regelmäßig und mit viel Freude Kontakt halte.

Die Bedenken und Ängste, die ich bezüglich meiner Kollegen/innen hatte, lösten sich in Luft auf. Ich wurde sehr herzlich von ihnen empfangen. Auch die Arbeit mit den Kindern macht mir wieder viel Freude. Mein Umgang mit den Kindern hat sich nach und nach verändert. Einfach dadurch dass mein Fokus jetzt mehr auf deren Fähigkeiten und Stärken ausgerichtet ist. So gelingt es mir meist schneller eine gute Beziehung aufzubauen. Die Kinder reagieren jetzt ganz anders auf mich. Sie sind viel offener und zugänglicher. Die Situationen in denen ich oft hilflos war kann ich jetzt viel besser händeln und wenn ich doch mal an meine Grenzen komme hole ich mir Hilfe.

Einige Methoden aus dem Kurs wende ich regelmäßig an, was den Kindern und mir viel Spaß bereitet. Es ist für mich wirklich schön zu beobachten, wie diese Kinder die bereits so viel Negatives in ihrem Leben erfahren haben, für einige Momente aufblühen und einfach nur glücklich sind.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich gestärkt aus dieser Krise herausgekommen bin und   dankbar bin für diese Erfahrung. Sie hat mir noch einmal verdeutlicht  wie wichtig die kleinen Dinge im Leben sind. Durch die vielen positiven Erlebnisse im ,,Glückskurs” bin ich offener und mutiger geworden, was mir natürlich sehr hilft meine Ziele zu erreichen.

Glücksmomente kann ich viel besser wahrnehmen und genießen. Denn Glück, dass weiß ich jetzt, kann man lernen.

Lydia

 

Bilder: alle Bildrechte dieses Beitrags gehören Lydia